I BIMS AUCH JEMAND
Eine Online-Ausstellung über die Hintergründe
von jungen Obdachlosen in Bremen
So viele Leute haben sich diese Online-Ausstellung schon angeschaut:
!
Es gibt auch eine eine verkürzte Version dieser Ausstellung, in Form von Planen zum Aufstellen. Wenn Du Interesse daran hast, sie bei Dir auszustellen, kannst Du gerne mit der Evangelischen Jugend Bremen oder mir, dem Autor dieser Ausstellung, Kontakt aufnehmen. Mehr Infos dazu wie Du das machen kannst, findest Du ganz unten auf dieser Seite.
20 - 50
Davon bis
25 Jahre alt
Quelle: Schätzungen von Menschen die selbst obdachlos sind
16,1 %
Anteil der bis
18-jährigen an der Bevölkerung in Bremen 2019
Quelle: Bremen in Zahlen 2020
Vorwort des Autors
Hallo, mein Name ist Knut Elbrecht.
Ich mache ein freiwilliges kulturelles Jahr bei der Evangelischen Jugend Bremen.
Im Rahmen eines Seminares habe
ich an einer Stadtführung über Armut und Reichtum
in Bremen teilgenommen. Seitdem interessiere ich
mich verstärkt für das Thema Obdachlosigkeit von
jungen Menschen.
Ich habe dabei durch Gespräche mit Obdachlosen
und Streetworkern Vorurteile gegenüber
Obdachlosen entdeckt, die meiner Meinung nach zu
einem verfälschten Bild über sie führen.
Mit dieser kleinen Ausstellung möchte Ich
versuchen, das Bewusstsein für diese oft nicht
beachtete Gruppe unserer Gesellschaft zu stärken
und zum Nachdenken über sie anzuregen.

Ein Gedicht von mir
Manchmal meine ich zu genießen,
Aber lasse das Ereignis und die Eindrücke
In Wirklichkeit nur so an mir vorbeifließen.
Manchmal meine ich mir eine Pause zu nehmen,
Aber stattdessen beginne ich dann gleich wieder in die Alte normale Welt des Alltags zu gehen.
Ja, manchmal bin ich
Ein Schein meiner
Gedanken.
Ja, manchmal sind das was ich denke
Und die Entscheidung,
Wem ich Zeit schenke,
So unterschiedlich,
Das Ich gar nicht
Mehr weiß,
In welcher Welt
Ich bin.

Hintergrund zum Thema
Der Bremer Landesverfassung zufolge, dürfte es keine Obdachlosigkeit in Bremen geben.
Dort heißt es in Artikel 14:
»Jeder Bewohner der Freien Hansestadt Bremen hat Anspruch auf eine angemessene Wohnung. Es ist Aufgabe des Staates und der Gemeinden, die Verwirklichung dieses Anspruchs zu fordern.«
Trotzdem gibt es in Bremen Wohnungsnot.
Tausende Wohnungen fehlen, besonders für Menschen mit geringen Einkommen.
Was Jugendliche auf die Straße zieht
Für Jugendliche hat die Straße besonders deshalb einen Reiz, weil Sie auf der Straße erstmals Zusammenhalt und Anerkennung erleben.
Wodurch junge Menschen obdachlos werden
Aus familiären
Gründen
Aufgrund persönlicher Krisen
Nach Sanktionierung durch das Jobcenter oder Jugendamt
Aus schulischen Gründen
Welche Gruppen wie stark betroffen sind
In allen Großstädten in Deutschland gibt es Jugendliche und junge Erwachsene die obdachlos sind.
Den Informationen nach, die ich durch Gespräche mit Betroffenen und Streetworkern bekommen habe, gelangen Mädchen dabei oft früher auf die Straße als Jungen.
Im Vergleich zu den Mädchen gibt es weniger obdachlose Jungs, die jünger als 18 Jahre sind.
Tendenziell nimmt dabei die Dauer der Obdachlosigkeit mit steigendem Alter zu. Bei unter 18-jährigen liegt die durchschnittliche Länge zum Beispiel bei einem Jahr.
Das Leben auf der Straße
Wenn die Jugendlichen ihren Platz auf der Straße und unter den anderen Obdachlosen sichern wollen, müssen sie dafür meist die Bedingungen der jeweiligen Gruppe, zu denen Sie gehören, erfüllen. Dafür müssen sie sich innerhalb einer Rangordnung positionieren, damit sie etwa einen Bettelplatz erhalten können.
Darüber hinaus wird die Zugehörigkeit oftmals auch durch das gemeinsame Konsumieren von Alkohol und / oder Drogen hergestellt.
Dadurch stehen sie aber auch häufig unter einem starken Druck, weil sie das für den Konsum benötigte Geld beschaffen müssen, ob auf eine legale oder illegale Art und Weise.
Gefahren
-
Jegliche Formen der Gewalt, hervorzuheben ist an dieser Stelle besonders: Sexualisierte Gewalt
-
Diebstahl
-
Gefahr krank zu werden sehr viel höher, etwa dadurch, dass diese Menschen es schwerer haben Zugang zu ärztlicher Hilfe zuz bekommen.
-
Gefahr Hausverbote zu bekommen und dadurch bestimmte Hilfsangebote nicht mehr wahrnehmen zu können
Beispielhafter Tagesablauf
-
5:00 - 7:00 aufstehen
-
Dann Duschgelegenheit suchen und schauen wo man die eigenen Sachen versteckt oder ob man sie mitnimmt.
-
Nach einem Weg suchen wie man neues Geld herbekommt.
-
Viele Obdachlose haben um die 5 € pro Tag zur Verfügung
-
Eventuell schauen, wie man an neue Drogen, Alkohol oder Tabak kommt.
-
13:00 - Hilfsangebote wahrnehmen, um etwas zu Essen zu bekommen und sich mit anderen Obdachlosen zu treffen.
(Zum Beispiel: Aktionsbus Innere Mission oder Bremer Suppenengel ) -
Nach einer Möglichkeit suchen auf Toilette zu gehen.
-
15:00 - Arztbesuch bei Bedarf (Ein Verein bietet aktuell mithilfe von Spenden jeden Tag von 13:00 - 17:00 Obdachlosen an, eine vollständige Untersuchung durch einen Arzt zu bekommen)
-
17:00 - Angebote einer Gruppe an Privatleuten wahrnehmen und Essen, Kleidung und andere Dinge bekommen.
-
20:00 - 22:00 Schlafen gehen.
Fotos zum Thema Obdachlosigkeit in Bremen
Wo Du helfen kannst:
Innere Mission Bremen
Unter diesem Link kannst Du Dich darüber informieren, wie Du Dich bei der
Inneren Mission Bremen engagieren kannst:
https://www.inneremission-bremen.de/spenden-engagement/engagement/
Bremer Suppenengel
Unter diesem Link kannst Du Dich darüber informieren, wie Du die
Bremer Suppenengel unterstützen kannst:
https://suppenengel.de/index.php/helfen
Bremer Treff:
Ansprechpartner:
Diakon Dietmar Melcher
Tel. 0421-8974.6175
E-mail: info@bremer-treff.org
WinterKirche:
(Kirche von Unser Lieben Frauen)
Ansprechpartner:
Pastor Stephan Kreutz
Tel. 0421-9589.9574
E-mail: kreutz@kirche-bremen.de
Café Dienstag:
(St. Ansgarii-Gemeinde)
Ansprechpartner:
Sozialpädagogin Sabine Gaede
Tel. 0421-8413.9130
E-mail: gaede@kirche-bremen.de
Frühstück im Gemeindezentrum St. Pauli / in der Neustadt:
Ansprechpartner:
Pastorin Ragna Miller
Tel. 0421-6966.5606
E-mail: pastorin.miller@kirche-bremen.de
Café Mittwoch:
(im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Horn)
Ansprechpartner:
Pastor Stephan Klimm
Tel. 0421-239.293
E-Mail: stephan-klimm@kirche-bremen.de
Johannis-Oase:
(Sanitär- und Hygienestation in der Kirche St. Johann im Schnoor)
Ansprechpartner:
Werner Kalle
Tel. 0421-445.245
E-Mail: ws.kalle@t-online.de
Obdachloseninitiative Nord Bremer Kirchengemeinden:
Ansprechpartner:
Pastorin Ulrike Bänsch
Tel. 0421-2436.047
E-Mail: pastorinbaensch@kirche-bremen.de
Über den Autor
Dies war eine Ausstellung von mir, Knut Elbrecht, die mit Unterstützung der Evangelischen Jugend Bremen und Streetworkern der Inneren Mission Bremen entstanden ist. Von September 2019 bis September 2020 habe ich bei der Evangelischen Jugend Bremen mein freiwilliges kulturelles Jahr absolviert und mich während dieses Jahres ausführlich mit Obdachlosigkeit beschäftigt.
Ab Oktober 2020 werde ich nun "Kommunikation und PR" in Hamburg studieren und mich auch dort in meiner Freizeit weiter mit dem Thema auseinandersetzen.
Falls Du Fragen oder Feedback zu meiner Ausstellung hast, kannst Du sie mir gerne stellen. Schreibe mir dazu einfach eine E-Mail oder kontaktiere mich über meine Profile in den sozialen Medien. Alternativ kannst Du auch hierüber die Evangelische Jugend Bremen dazu kontaktieren.
